Claus Hammering – Blutparadies

Claus Hammering – Blutparadies

rezensiert von Nicole am 25.04.2019

Titel: Blutparadies
Reihe: abgeschlossenes Buch
Autor: Claus Hammering (Pseudonym Laura Newman)
Genre: Psychothriller
Verlag: Books on Demand
Seitenanzahl: 396
Erscheinungsdatum: 03.09.2018
ISBN-10: 9783752854213
ISBN-13: 978-3752854213
Bildquelle/Klappentext: Amazon

Sie muss runter von der Insel!
Weg von dem Hotel, weg von dem Zimmer mit all dem Blut.

Eine traumhaft schöne Insel inmitten der Karibik.
Für die Gäste des neu eröffneten Luxushotels sollen es die schönsten Tage des Jahres werden. Doch schnell wird aus der Idylle ein kollektiver Albtraum. Es scheint, als wären die Urlauber nicht allein auf der Insel …

Urlaub in einem neu eröffneten Luxushotel, mitten in der traumhaft schönen Karibik … Ein schöner Gedanke oder?
Tatsächlich ist mein Fernweh aber nach diesem Thriller für die nächste Zeit erst einmal kuriert worden!

Claus Hammering hat eine echt tolle Urlaubsatmosphäre mit diesem Buch geschaffen und gleichzeitig den perfekten Höllentrip eröffnet!

12 Urlauber bereisen die abgeschiedene, traumhaft schöne Urlaubsinsel in der Karibik. Genau diese Feriengäste lernen wir zunächst nach und nach kennen, was auch sehr wichtig ist, denn wir werden im Laufe der Geschichte mal in fast jede Rolle schlüpfen und den Insel-Horrorausflug aus ihrer persönlichen Perspektive betrachten.
Zudem nehmen noch der völlig überforderte Hotelmanager eine Gedankenrolle ein, sowie ein paar Hotelangestellte.

So viele Erzählperspektiven schrecken ein wenig ab, könnte man jetzt denken, ich zumindest bin kein allzu großer Freund davon, weil es Geschichten natürlich verkompliziert. Auf der anderen Seite ist man so natürlich wirklich mitten drin im Geschehen und fühlt hautnah mit, wenn es der Autor tatsächlich gut umsetzt. Und genau das ist Claus Hammering wirklich ganz großartig gelungen.

Ich hatte wirklich keinerlei Startschwierigkeiten oder Probleme, die vielen Protagonisten auseinander zuhalten oder zuzuordnen. Die Vorarbeit und die damit verbundene Kennenlernphase der Charaktere zu Beginn des Buches war super. Kleine klischeebehaftete Eselsbrücken wurden eingebaut um sich die Personen ganz leicht zu merken und um sie sich gut bildlich vorzustellen. Zudem bekommen wir eine super Rundführung durch das Hotel, das übrigens alles andere als fertig gestellt und betriebsbereit ist. Wenn die Urlauber nur wüssten, dass das ihre geringste Sorge ist …

Jedenfalls bekommen wir einen super Einblick in die ganze Situation und auch einen Inseleindruck, so dass man sich danach wirklich ganz entspannt zurück lehnen kann und „Das Blutparadies“ aus der ersten Reihe genießen kann. Ok, genießen ist natürlich eine sehr makabere Bezeichnung, es sei denn man steht auf Mord und Totschlag in seinem Urlaub!

Da sich auf der Insel ja nur die wenigen, eben erwähnten Urlauber befinden, die sich nach kurzer Zeit ja auch logischerweise alle kennen, liegt der Verdacht natürlich nah, sich nach dem blutigen Mord, der unabdinglich natürlich geschieht, gegenseitig zu verdächtigen. Wer ist es gewesen? Wem kann man trauen? Sollte man vielleicht sogar zusammen halten, weil der Mörder eher ein fremder Außenstehender ist?
Das sind die Fragen und Ängste, die seit dem fürchterlichen Mord, der natürlich so gar nicht zu einer Urlaubsatmosphäre passt, alle beschäftigt. Zu dem Zeitpunkt wissen sie ja auch noch gar nicht, dass es nicht bei dem einen Mord bleiben wird und auch wissen sie noch gar nicht, dass …
Tja, jetzt höre ich aber auf aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Ich fand „Das Blutparadies“ jedenfalls super schaurig und fesselnd. Ich konnte mich in jeden rein fühlen und hatte irgendwann selbst Angst mich durch die Hotelanlage zu bewegen, schließlich weiß man ja nicht, wer oder was hinter der nächsten Ecke lauert.

Natürlich habe auch ich Täter-Vermutungen angestellt, diese dann wieder verworfen und neue Gedanken geschmiedet. Letztendlich hatte ich den Täter früh in Verdacht, was ich etwas schade fand, denn der Überraschungsmoment am Ende, der für mich einen Spitzen-Thriller aus macht, war somit dahin. Auch gab es da so ein paar Szenen, die ich nicht so ganz nachvollziehbar fand, wo ich mir einfach noch viel mehr Dramatik hätte vorstellen können. Ich war hin und wieder echt bestürzter und ängstlicher als die Urlauber selbst.

Dennoch empfehle ich das Buch bedenkenlos weiter, weil es ein echter Reinfühl-Thriller ist, der unter die Haut geht. Er lebt von der Ruhe und den eigenen Angstgedanken und das ist dem Autor super gelungen.

Ein Thriller, der durch eine ruhige Atmosphäre geprägt ist, während das Grauen im Hintergrund agiert. Man hält oft den Atem an und grübelt eigentlich dauerhaft, wer als Täter in Frage kommt.

Der Thriller bekommt unbedingt eine Leseempfehlung, auch wenn es da ein paar Dinge gab, die ich nicht so ganz nachempfinden konnte, bzw. mir ab und zu noch etwas mehr Dramatik gefehlt hat.

☼eure Nicole☼

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